Ein erfülltes Leben gefunden (Karl Weikl, Österreich)

Karl

Als Kind einer Eisenbahner-Familie in Schladming 1965 geboren und im Bahnhofsviertel aufgewachsen: Der Weg zum Eisenbahner war schon vorgezeichnet. Trotz beruflichem Erfolg und persönlichem Wohlstand stellte sich bei mir eine beklemmende Sinnleere ein…

von Karl Weikl

In der ÖBB–Lehrwerkstätte Salzburg den Beruf des Maschinenschlossers erlernt und anschließend eine Ausbildung zum Triebfahrzeugführer absolviert. Mit 22 Jahren war ich staatlich geprüfter und zum Dienst zugelassener Lokführer. 1987 lernte ich meine zukünftige Ehefrau Rosi kennen. Fünf Jahre später wurde unser Sohn Stefan geboren. Im Jahr darauf feierten wir Hochzeit und noch ein Jahr später erblickte unsere Tochter Manuela das Licht der Welt. Eine Eigentumswohnung wurde bezogen und ein neues Auto gekauft. 1999 kam unser zweiter Sohn, Thomas, zur Welt. Im Jahr 2004 zogen wir in unser neugebautes Einfamilienhaus ein. Ein Lebensbericht wie im Bilderbuch. Eigentlich alles wunderbar.

Angstmachende Leere

Doch – obwohl ich alles hatte, was ich mir wünschte, war in mir eine große Leere, die mir Angst machte. Die Verantwortung für meine Familie stellte mir deutlich vor Augen, dass ich nicht immer alles im Griff hatte. In meinen Jugendjahren war ich der Meinung, ich könnte mir alles zurechtbiegen. In meinem großen Freundeskreis war kein Platz für Schwächen und Probleme. Weil ich einer der Jüngsten war, überspielte ich viele Dinge und trank mir allzu oft ein übermässiges Selbstvertrauen an. Mit dieser Maske, aus Alkohol und Überheblichkeit, kam ich in meiner Gruppe ganz gut über die Runden. Nun als Familienvater bröckelte die Fassade. Immer öfter wurde mir mein unreifes Verhalten bewusst. Die Frühgeburt unserer Tochter mit anschließender schwerer Erkrankung zeigte mir, wie hilflos ich eigentlich bin. Unser lebhafter Sohn Stefan, der mir mein begrenztes Wissen über Erziehung aufzeigte und meine niedergeschlagene Frau, die sich große Sorgen und Vorwürfe wegen der Frühgeburt von Manuela machte, gaben mir den Rest. Ängste als Vater zu versagen, als Ehemann nicht mehr die Kontrolle über alles zu haben und Angst vor dem Tod setzten mir arg zu. Nach außen hin versteckte ich mich hinter meiner Maske und spielte den Coolen, aber die Last auf meinen Schultern drückte mich schwer zu Boden. Schwere Panikattacken, zu jeder Tages- und Nachtzeit, überkamen mich ohne Vorwarnung. Gesundheitliche Probleme wegen verschiedener Allergien und die berufliche Belastung durch den Schichtdienst trieben mich von Arzt zu Arzt und zeitweise ins Krankenhaus.

Gute und schlechte Traditionen

In dieser Zeit begann ich ernsthaft nach Gott zu suchen. Obwohl ich in einem traditionell christlichen Elternhaus aufwuchs und ich im Religions- und später im Konfirmationsunterricht alle wichtigen Dinge des christlichen Glaubens gehört hatte, hatte ich nie die universelle Erlösungstat von Jesus Christus am Kreuz verstanden. Ich lebte meinen Glauben so wie ich es zu Hause gehört hatte. Ich sollte die 10 Gebote halten, am Abend ein «Vater unser» beten und zu den traditionellen Feiertagen in die Kirche gehen. Dadurch hatte sich für mich ein Gottesbild von einem gutmütigen, alten, lieben Gott entwickelt, der einem jederzeit hilft, wenn man darum bittet. Und so benutzte ich «meinen lieben Gott» wie die Feuerwehr. Immer wenn «Feuer im Dach» war, flehte ich um Hilfe und wenn alles problemlos lief, lebte ich mein Leben nach meinen Regeln bis zum nächsten Notfall.

Entscheidung mit Konsequenzen

Nun aber, wo ich mit meinem Latein am Ende und auch körperlich erschöpft war, wusste ich, dass meine Lebensphilosophie einige Haken hatte. Bei meinem Versuch, Gott näher zu kommen, kamen mir nie Zweifel, ob es einen Gott gibt. Trotz anderer Ansichten aus dem Schulunterricht und den Medien war für mich Gott immer real. Also sah ich es auch als eine Fügung Gottes, als eines Tages, als ich im Krankenhaus lag, mein ehemaliger Religionslehrer und Pfarrer unserer Gemeinde zur Tür herein schaute. Er kam wie auf Bestellung. Ich überhäufte ihn mit vielen Fragen und er war gerne bereit, mir die frohe Botschaft von Jesus Christus nahe zu bringen. Von da an besuchte er uns oft zu Hause um mit Rosi und mir in der Bibel zu lesen, darüber zu reden und zu beten. Ich merkte, dass meine frühere Glaubensauffassung unbiblisch und falsch war. Durch das Lesen in der Bibel und durch die vielen Gespräche erkannte ich, dass ich eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus brauchte. Mir wurde nun auch klar, dass nur durch Jesus Christus Friede mit Gott zu erreichen ist. Er sagt von sich selbst: «Ich bin der Weg, und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich». Endlich begriff ich auch, dass ich von Gott bedingungslos geliebt bin und dass ich auch gar nichts zu meiner Errettung beitragen kann, außer einem «Ja» zu Jesus. Ich wusste, ich muss eine Entscheidung treffen. Entweder ein Leben wie ich es bis jetzt geführt hatte, ein egozentrisches Leben, oder eine Lebensübergabe an Jesus Christus. Also kniete ich mich eines Tages nieder und lud Jesus ein, in meinem Leben das Ruder zu übernehmen. Dreißig Jahre alt musste ich werden um mir sicher zu sein, dass ich durch den Glauben an Jesus Christus, durch seinen Tod am Kreuz und durch seine Auferstehung von den Toten errettet bin. Etwa zur gleichen Zeit übergab auch meine Frau Rosi ihr Leben an Jesus Christus.

Mit Gott unterwegs

Nicht, dass sich alle meine Probleme in Luft aufgelöst hätten. Aber nun konnte ich endlich meine Maske ablegen und all meine Lasten und Ängste vor meinen Herrn Jesus bringen. Unter dem Kreuz Jesu ist Platz für alle Sorgen und Nöte. Dadurch erfuhr ich einen inneren Frieden wie ich ihn noch nicht gekannt hatte. Es war wie ein Heimkommen nach einer langen Reise, eine Rückkehr zum Vater, wie im Gleichnis vom «verlorenen Sohn» (Lukas 15, 11 – 32). Rosi und ich wurden in der evangelischen Pfarrgemeinde Schladming liebevoll aufgenommen und sind bis heute dort als Mitarbeiter tätig. Meine Kirchengemeinde war mir früher fremd, aber nun sah ich, wie viele bekennende Christen ihre Gaben für Jesus einsetzten um das Evangelium weiter zu tragen. Seit 27 Jahren bin ich nun als Triebfahrzeugführer bei der ÖBB tätig und seit einigen Jahren Mitglied bei RailHope Österreich. Somit ist es mir natürlich ein Anliegen die frohe Botschaft von Jesus Christus an meine Kollegen weiter zu geben. Auf meinen beruflichen Reisen treffe ich immer wieder Kollegen oder Reisende in den Zügen, die gerne ein Gespräch über den Glauben führen. Man kann sehr gut über Gott reden, aber wenn man über eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus spricht, gehen doch viele auf Distanz. Darum liegt es mir sehr am Herzen, Menschen zu ermutigen, dass sie sich aufmachen, den Sinn des Lebens zu finden. Nämlich, die Rückkehr zu Gott durch den Glauben an Jesus Christus. Ich hoffe, dass viele von ihnen beginnen Gott zu suchen – denn «Wer sucht, der findet».

This is a unique website which will require a more modern browser to work! Please upgrade today!