ALLES HAT SEINE ZEIT ?
Schulzeit, Lehrzeit, Ausbildungszeit, Arbeitszeit, Fahrzeit, Ruhezeit und Freizeit. Nun bin ich in Altersteilzeit. In eineinhalb Jahren werde ich voraussichtlich in Pension gehen. Rückblickend kann ich nur sagen: «Was hat sich nicht alles in dieser Zeit ereignet!»
Die vergangenen 15 Jahre meines Lebens waren geprägt von unglaublichen Veränderungen und vielen Einschnitten. Liebe Menschen, die ich verloren habe und die unerwartet von uns gegangen sind. In der gleichen Zeit haben zwei meiner Kinder geheiratet und sind selber Eltern geworden. Mittlerweile haben meine Frau und ich sieben Enkel. Häuser wurden um- und neugebaut. Große Prüfungen sind bestanden und tolle Erfolge gefeiert worden. In meinem Berufsleben hat sich ganz vieles verändert. Der technische Fortschritt fordert uns zunehmend heraus und findet nach wie vor statt. Alles wird noch schneller, noch dichter. Jedem wird noch mehr abverlangt. Man muss wirtschaftlicher werden, sonst hat man am freien Markt keine Chance. Das und vieles mehr höre ich nun schon seit vielen Jahren und nicht nur in meinem Betrieb, sondern überall. Es fühlt sich an wie in einem Hamsterrad. Man läuft und läuft und kommt doch nicht vom Fleck.
Alles verändert sich, ob man will oder nicht.
Global gesehen hätte ich vor zehn Jahren nicht gedacht, dass wir jemals in eine weltweite Pandemie geraten, oder dass auf europäischem Boden Krieg geführt wird. Alles hat seine Zeit? Schulzeit, Lehrzeit, Ausbildungszeit, Arbeitszeit, Fahrzeit, Ruhezeit und Freizeit. Nun bin ich in Altersteilzeit. In eineinhalb Jahren werde ich voraussichtlich in Pension gehen. Rückblickend kann ich nur sagen: «Was hat sich nicht alles in dieser Zeit ereignet!» Mit ungutem Gefühl blicke ich auf ein Europa, das sich zunehmend in politischen Turbulenzen zwischen links und rechts bewegt. Klimaerwärmung, Umweltverschmutzung und Ressourcenknappheit waren immer schon Thema. Aber heute werden sie durch alternative Wahrheiten wegerklärt. Künstliche Intelligenz ist allgegenwärtig, aber unbemerkt. Auf jeden Fall schaue ich auf sehr aufregende Jahre zurück. Da drängt sich mir die Frage auf: «Was werden die kommenden Jahre bringen?» Und was sagt das Wort Gottes dazu? Im Buch Prediger behandelt König Salomo im dritten Kapitel, Verse 1-8, das Thema «Zeit»: «Alles, was auf Erden geschieht, hat seine von Gott bestimmte Zeit: geboren werden und sterben, einpflanzen und ausreißen, töten und Leben retten, niederreißen und aufbauen, weinen und lachen, wehklagen und tanzen, Steine werfen und Steine aufsammeln, sich umarmen und sich aus der Umarmung lösen, finden und verlieren, aufbewahren und wegwerfen, zerreißen und zusammennähen, schweigen und reden. Das Lieben hat seine Zeit und auch das Hassen, der Krieg und der Frieden.» Weiter schreibt er im Vers 11: «Gott hat für alles eine Zeit vorherbestimmt, zu der er es tut; und alles, was er tut, ist vollkommen.»
Gott hat einen Plan
In den Versen 14 und 15 sagt uns dann der Prediger, was er erkannt hat: «Alles, was Gott tut, ist unabänderlich für alle Zeiten. Der Mensch kann nichts hinzufügen und nichts davon wegnehmen, damit wir in Ehrfurcht zu ihm aufschauen. Was in der Vergangenheit geschah und was in Zukunft geschehen wird, hat Gott lange zuvor festgelegt. Und die Zeit, die uns entschwunden ist, ist bei ihm nicht vergangen.» Ich merke, dass bei Gott das Thema Zeit eine andere, viel größere Dimension hat, als bei uns Menschen. Wir nehmen immer nur winzige Ausschnitte wahr. Unsere Erkenntnis ist auch im Hinblick auf die Zeit nur Stückwerk. Aber durch meinen Glauben an Jesus Christus gebe ich gerne all meine Sorgen, Bedenken und meine Zukunftsängste an ihn ab. Voller Vertrauen schaue ich auf seine übergroße Fürsorge und Güte. So soll mein Leben diese Freude und Zuversicht, die ich durch meinen Glauben an einen lebendigen Gott habe, widerspiegeln.
Nimm dir Zeit
Wie geht es dir, wenn du einen Moment innehältst und zurückblickst? Kannst du deine Vergangenheit annehmen und dich auf die kommenden Jahre freuen? Oder schaust du angsterfüllt und unsicher in die Zukunft? In Jesus Christus kommt uns die liebende Hand Gottes entgegen, denn von ihm heißt es: «Jesus Christus ist gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit.»
«Jesus Christus ist gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit.» (Hebr. 13.8)
Dieses „Nachgedacht“ findest Du auch im RailHope Magazin 2/2025
Karl Weikl
Lokführer ÖBB