RailHope im Gespräch
mit Kolleginnen und Kollegen.

AUSGEWANDERT
IN DIE
SCHWEIZ …

SVENJA KANDZIORA 

Svenja Kandziora, aufgewachsen bei Wuppertal (D), genießt eine unbeschwerte Kindheit und Jugend, bekommt einen tollen Job, einen netten Lebenspartner sowie gute Freunde. Mit Mitte zwanzig erkrankt sie an einer Schmerzstörung, welche auch ihre innere Leere weiter verstärkt. Ihre Hinwendung zu Gott schenkt lebensverändernde Hoffnung. Diese neue Hoffnung wird jedoch durch eine Schwangerschaft, das Loslassen einer schwierigen Beziehung und das Leben als alleinerziehende Mutter stark auf die Probe gestellt. Schließlich erlebt Svenja Gottes Wirken ganz unerwartet, indem er sie zu einem SBB-Lokführer in die Schweiz führt.

 

Suche ohne Ziel …

Nach meiner Jugend führte ich ein glückliches Leben mit einem guten Job in einer Immobilienverwaltung, einer sehr guten Beziehung zu meiner Familie, einem netten Partner und tollen Freunden. Dennoch verspürte ich eine Leere in mir. Es war so, als würde es meinem Leben an Sinn fehlen. Äußerlich war ich glücklich und hatte materiell alles, was ich wollte. Aber es wuchs das Gefühl innerlich zu verarmen. Ich suchte nach Erfüllung in der Philosophie. Doch die Suche führte an kein Ziel, und auch die Leere in mir blieb. Ablenkungen halfen nur kurzweilig. Die Möglichkeit, dass Gott dem Leben Sinn gibt, stand außer Frage, schließlich bin ich katholisch aufgewachsen. Trotzdem bin ich früh aus der Kirche ausgetreten, weil gewisse Traditionen wie Rosenkranz beten oder der Marienkult mir sinnlos erscheinen. Mit Mitte zwanzig erkrankte ich plötzlich an einer Schmerzstörung, die sich anhaltenden Gliederschmerzen im ganzen Körper ausdrückte. Dadurch war es mir unmöglich, weiterhin
Vollzeit zu arbeiten. Dies raubte mir sämtliche Energie und Lebensfreude – und ich verlor stark an Gewicht.

Geliebt und angenommen …

Als ich 27 Jahre alt war, besuchte meine Mutter einen Kurs über den christlichen Glauben in einer evangelischen Freikirche. Begeistert berichtete sie mir, dass das dort Erlebte etwas ganz anderes sei, als wir aus unserer Kirche kennen, da hier Gottes Wort, die Bibel und nicht eine Tradition im Fokus steht. Sie berichtete, wie freundlich die Menschen miteinander umgehen, wie darüber gesprochen wird, dass Gott jeden Menschen liebt und er eine lebendige Beziehung mit uns eingehen möchte. Aus Neugier habe ich meine Mutter begleitet. Da wurde mir klar, dass ich Gott überhaupt nicht kannte! Ich hatte nie einen lebendigen Glauben. Gott war für mich unerreichbar, tadelnd und auch nicht an mir interessiert, es sei denn ich gehe regelmäßig in die Kirche, zur Beichte und führe ein sittsames Leben. Jetzt aber weiß ich: Gott ist unser liebender, barmherziger, gütiger und besorgter Vater, und allein Jesus ist der Weg zu ihm. Jesus unterliegt keiner Religion. Ich muss weder etwas leisten, noch brauche ich eine Zugehörigkeit zu einer kirchlichen Institution damit er mich liebt und annimmt. Auch mein Verständnis von Sünde hat sich geändert: Es ist mehr als das Übertreten der 10 Gebote oder zu viele Süßigkeiten zu essen. Sünde beschreibt den Zustand der
Trennung zwischen Gott und uns Menschen. Meine innere Leere war darin begründet, dass ich von Gott, welcher in Jesus Christus Mensch wurde, entfremdet und getrennt war. Ich habe dann das Angebot, dass Jesus Christus diese Trennung (Sünde) mit seinem Sterben am Kreuz stellvertretend auch für mich überwunden hat, angenommen. Ein tiefer Frieden erfüllte mein Herz
und meine Suche war beendet. Sogar meine Schmerzen quälten mich fortan immer weniger.

Rückschläge …

Jung im Glauben kamen jedoch Schwierigkeiten, die meine Beziehung zu Gott herausforderten. Mein Partner und ich trennten uns in aller Freundschaft nach sieben Jahren. Dann lernte ich einen Mann kennen, der einen unethischen Lebensstil verfolgte. Trotz Warnungen seitens meiner Familie und Freunden bin ich eine Beziehung zu diesem Mann eingegangen, was dazu führte, dass ich mich von Gott distanzierte. Dann wurde ich schwanger. Kurz nach der Geburt meines Sohnes musste ich mich trotz der Angst vor dem Leben als alleinerziehende Mutter von dem Vater des Kindes trennen. Obgleich ich eine sehr schwere Zeit durchlebte, die mich manchmal an meine körperlichen und psychischen Grenzen brachte, sorgte Gott für uns und er stellte mir meine Eltern, Großeltern und Freunde zur Seite, welche mich in jeder erdenklichen Situation unterstützten. So war ich zwar alleinerziehend aber nicht alleine. Mein Sohn durfte die ersten drei Jahre zwar ohne Papa, aber behütet, mit ganz viel Liebe und sehr glücklich aufwachsen. Es schien so, als hätte ich alles in meinem Leben: Eine wundervolle Familie, tolle Freunde. Auch meine Beziehung zu Gott wurde wieder intensiver. Sein Frieden erfüllte mich innerlich neu, sodass ich mich auch in herausfordernden Lebenssituationen von Gott getragen fühlte. Nach dem Kindergarteneintritt meines Sohnes wollte ich mit Freuden stundenweise in meinen alten Job zurückkehren. Gott aber hatte andere Pläne für mein Leben.

Durch den Wasserfall …

Ich war glücklich, jedoch fehlte mir ein Partner. Der Suche übers Internet stand ich anfangs skeptisch gegenüber, da sich hinter vermeintlich netten Profilen ja auch Wölfe im Schafspelz verstecken können. Dennoch fasste ich den Mut und meldete mich bei einer christlichen Partnerseite an. Mein heutiger Ehemann, Lukas aus der Schweiz, schrieb mich darüber an. Unser Austausch war gleich authentisch und vertraut – und so besuchte er mich daraufhin. Meine Hoffnung, dass er zu mir ziehen könnte, löste sich bald in Luft auf, da er an seinen Arbeitgeber gebunden war. Lange habe ich überlegt, ob ich Lukas’ Einladung, ihn in der Schweiz zu besuchen, annehme. Es würde darauf hinauslaufen, dass ich mein altes Leben loslassen muss, wenn ich eine Beziehung zu ihm eingehe – das wollte ich eigentlich nicht. Eine Woche nach dem Besuch von Lukas hörte ich einen Vortrag eines Schweizer Pastors. Er sagte, dass Gott manchmal einen ungewohnten Weg für uns bereitet hat – vergleichbar mit dem Bild, man würde hinter einem Wasserfall stehen und nicht sehen, was auf der anderen Seite auf einen wartet. Geht man hindurch, wird man zwar nass, aber Gott hat dort ein neues Land und eine neue Herausforderung für einen vorgesehen. Das hat mich ermutigt, mich auf diese Reise einzulassen.

Neue Wege  …

Im Oktober 2019 haben Lukas und ich geheiratet, drei Tage später stand der Umzug an. Es war meine bisher schwierigste Entscheidung. Ich wollte meine vertraute Heimat, meine liebe Familie und Freunde nie verlassen, aber ich habe auf Gott vertraut und bin entgegen aller menschlichen Vernunft in die Schweiz gezogen. Ich habe gedacht, dass ich mich schnell einlebe, da sich die Schweiz und Deutschland kulturell ja nicht gravierend unterscheiden. Die Rechnung habe ich unter anderem ohne die Corona- Pandemie gemacht, welche unser Einleben nach wie vor erschwert. Meine Familie und Freunde, welche ich regelmäßig besuchen wollte, habe ich seither kaum gesehen. Soziale Kontakte zu knüpfen ist schwer, zumal ich mich anfangs aufgrund der sprachlichen Barriere zurückgezogen habe. Mittlerweile haben wir einige sehr nette Bekanntschaften gemacht. Es ist schön zu merken, dass man durch den Glauben an Jesus Christus sofort Teil einer Gemeinschaft ist, selbst wenn man irgendwo fremd ist. Ob ich beruflich hier wieder Immobilien verwalten werde, steht noch nicht fest. Ich bin meinem Job sehr gerne nachgegangen, aber vielleicht hat Gott auch andere Pläne für mich. Einer dieser neuen Wege besteht darin, dass wir uns bei RailHope einbringen möchten. Mich begeistert, dass RailHope, bewegt von der Liebe Gottes, Menschen erreichen möchte und hierbei ganz alltagsbezogen agiert – ob in der Seelsorge, bei den regionalen Treffpunkten oder mit Printmedien. Ich weiß nicht, wohin Gott mich führen wird, aber eines ist gewiss: «Gott wird uns auf neue Wege führen, er macht die Dunkelheit um uns zu Licht und räumt alle Hindernisse beiseite – sein Plan für uns steht fest.» (die Bibel, aus Jesaja 42:16) Was für ein wundervolles Versprechen!


Von Svenja Kandizora

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