RailHope im Gespräch
mit Kolleginnen und Kollegen.
GUTE KOMMUNIKATION
STÄRKT DIE SCHIENE …
DR. MICHAEL BRINKMANN
Interview mit Dr. Michael Brinkmann, Kommunikation Personenverkehr
Bahnunternehmen wie die DB AG bieten einen 24/7-Service als Transportdienstleistungen an, die für Kunden der Bahn und Medienschaffende gut kommuniziert sein will. Michael Brinkmann (49) ist Leiter Kommunikation Personenverkehr bei der Deutschen Bahn. Er verrät, wie eine gute Kommunikation gelingen kann. Mit ihm sprach Hanna Kimpel.
Herr Brinkmann, Sie leiten bei der DB die Kommunikation Personenverkehr. Was sind Ihre Aufgaben?
Wir wollen vor allem einen guten Service für die Medien bieten. Also schnell und klar über aktuelle Themen der Bahn informieren, über alle Kanale, 24 Stunden und 7 Tage die Woche. Die Bahn ist Deutschlands öffentlichstes Unternehmen. Wann immer etwas Besonderes bei uns im Land passiert, ist die Bahn eigentlich immer mit dabei, im Guten wie im Schlechten. Da muss alles, was wir tun, gut erklärt werden.
Welche Themen haben die letzte Zeit geprägt?
Vor allem durch die Coronakrise hatten wir ein grosses Medieninteresse an der Bahn. In den ersten zwölf Monaten der Pandemie hatten wir 7.000 Medienanfragen allein zu Corona. Was uns positiv angerechnet wurde: Dass wir in den Lock-Downs weiter gefahren sind. Das hat sich auch in guten Bewertungen bei der Kundenzufriedenheit gezeigt. Mitten in der Pandemie kam 2021 die Flutkatastrophe dazu und dann auch noch drei Streikwellen der GDL*. Daran können Sie sehen, was für ein breites Spektrum wir in der Kommunikation abzudecken haben. Das ist kein Sprint, sondern ein Marathon!
Zwischen 2012 und 2019 haben Sie für die EKD (Evangelische Kirche in Deutschland) gearbeitet und die Öffentlichkeitsarbeit für das Jubiläum 500 Jahre Reformation 2017 organisiert. Warum der Wechsel?
Ich hatte immer schon den Wunsch, das im Unternehmen erlernte Handwerkszeug einmal in meinem Berufsleben ganz anderswo einzusetzen. In einem Bereich der Non-Profit-Welt, der mir persönlich sehr am Herzen liegt. Da ich mit grosser Leidenschaft auch mal Theologie studiert habe, war das Jahr 2017 für mich ein Punkt, wo das zusammenpasste. Ich will diese Phase meines Berufslebens nicht missen und bin froh über diese Zeit.
Was meinten Sie genau mit «was mir am Herzen liegt»?
Ich bin fest davon überzeugt, dass es nicht egal ist, ob es in einem Land viele oder wenige Christenmenschen gibt. Meiner Meinung nach ist es auch gut für ein Land, sich seiner Traditionen bewusst zu sein. So verstand ich mein Engagement für das Reformationsjubiläum. Mir war wichtig, dass das es ein Fest für alle wird, dass wir mit Christen aus allen Kirchen feiern, aber auch mit Menschen, die erst einmal nichts mit dem Glauben am Hut haben. Der Sonderfeiertag am 31. Oktober 2017 war so eine Idee, die auf dieses Ziel einzahlen sollte. Die ist in Wittenberg ganz weltlich beim Bier entstanden, als ich mit ein paar anderen Kommunikationskollegen zusammen sass und wir uns über 500 Jahre Reformation die Köpfe heiss redeten. Später wurde aus der Idee tatsachlich Realität, ein Feiertag für ganz Deutschland. Übrigens war die Deutsche Bahn einer der Hauptsponsoren des Reformationsjubiläums.
Sie haben ja quasi zwei Mal bei der Bahn angefangen: 2004 und 2019. Aus welchem Grund sind Sie zur Bahn gegangen und zur Bahn zurückgekehrt?
Es gibt nur wenige Unternehmen in Deutschland, wo man Kommunikation in einem wirklich starken Team, das sich im tagtäglichen Stresstest behaupten muss, lernen kann. Das hat mich 2004 gelockt. Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht.
Das Interview führte Urs Scherrer
Die Reformation
Mit dem Anschlag seiner Thesen an die Tür der Wittenberger Schlosskirche am 31. Oktober 1517 brachte Martin Luther eine kirchliche Erneuerungsbewegung in Gang. Als Reaktion auf die Behauptung der damaligen Kirche, die einzig gültige Autorität zu besitzen, stellt die Reformation fünf «Gegenmottos» auf:
- allein die Schrift
- allein Christus
- allein aus Gnade
- allein durch den Glauben
- allein Gott gehort die Ehre
Diese Punkte sind eng miteinander verknüpft und weisen auf eine lebendige Beziehung mit Gott hin. In seinem Sohn Jesus Christus neigt sich Gott zu uns, sagt ja zu uns und gibt uns das lebendige Wort Gottes, den wahren Glauben und das Geschenk der Gnade. Wer Jesus Christus in sein Herz und Leben aufnimmt, hat damit die Rechtfertigung vor Gott erreicht.