Ich hab’s gefunden (Alain Petitmermet, Schweiz)

Alain PetitmermetIch bin nicht in der christlichen Tradition aufgewachsen. Deshalb habe ich in meiner Kindheit viel darunter gelitten, keine Antworten auf meine existentiellen Fragen, wie «Wer bin ich?», «Woher komme ich?», «Wohin gehe ich?» zu erhalten. Schon sehr früh interessierte ich mich für die unsichtbaren und übersinnlichen Praktiken und ich war fasziniert von diesen paranormalen oder okkulten Kräften. In Wirklichkeit suchte ich aber nach Gott. Diese Haltung hat mich vor mehreren irreführenden Abhängigkeiten von der Esoterik bewahrt. (Früher eher unter dem Begriff «Okkultismus» bekannt.)
In jedem esoterischen System, mit dem ich in Berührung kam, stellte sich bei mir in meinem Geist der Zweifel über die An- oder Abwesenheit von Gott ein, den ich ja wirklich suchte. Ich habe mich dann immer zurückgezogen, weil ich mir sagte, Gott ist nicht hier … und habe meine Suche anderswo fortgesetzt.
Später, während meiner Ausbildung zum Lokomotivführer in Genf, wurde ich eines Abends zu Freunden eingeladen, unter welchen auch Spiritisten und ein befreundeter Hellseher aus Frankreich waren. Der Abend war fröhlich, und wir haben viel gelacht. Wir haben ebenfalls die Kirche heftig kritisiert, die wir als Bastion des Obskuren aus dem Mittelalter betrachteten. Aber schon auf dem Heimweg habe ich mir Vorwürfe gemacht, eine Institution derart verleumdet zu haben, über die ich gar nichts wusste, und habe deshalb den festen Entschluss gefasst, meine Wissenslücken auf diesem Gebiet zu füllen. Am nächsten Morgen kaufte ich mir eine Bibel. So hat alles angefangen im Jahr 1988.

Faszinierende Offenbarung

Die Lektüre der Bibel war für mich eine Entdeckung, denn nichts entsprach dem Bild, das ich mir von ihr gemacht hatte. Das Buch der Offenbarung des Johannes gefiel mir besonders wegen der Intensität des Lebens, die von ihm ausströmt. Die Überlegenheit der biblischen Offenbarung im Vergleich zu allen anderen religiösen Schriften, die ich besass, erschien mir so eindeutig, dass ich deshalb entschied, auf einer öffentlichen Deponie alle meine spiritistischen, okkulten, mystischen Bücher usw. zu verbrennen.
Ich war dabei, den Weg zu finden, der zu Gott führt, aber ich war ihm noch nicht begegnet. Ich konzentrierte von nun an meine Kräfte auf das Verständnis der Bibel und ich kam der Sache schnell auf den Grund: Das Kreuz war für mich ein Geheimnis! Es irritierte mich, denn ich spürte, dass mir etwas verborgen blieb, dass es ein Mysterium zu durchdringen gab, über den wirklichen Sinn des Todes von Jesus, und ich setzte meine ganze Energie ein, diesen zu verstehen.

Jesus begegnete mir im Traum

Eines Nachts während ich schlief, stand im Traum ein Mann vor mir und blies mir über das Gesicht. Ich spürte, dass meine Haare mitgerissen wurden durch die Stärke dieses Windes. Dieses Erlebnis war wirklich sehr real, und ich wusste sofort, dass dieser Mann Jesus war, denn er glich den religiösen Bildern, die wir von ihm kennen. 
Ich konnte es endlich erfassen
Einige Zeit später begriff ich, dass Jesus mir in jener Nacht seinen Heiligen Geist gesandt hatte, damit ich das Geheimnis des Evangeliums erfassen und wahrnehmen konnte. So kam nach und nach Licht in meinen Geist bis zu jenem Abend, wo ich aus voller Seele ausrief: «Ich hab’s gefunden, ich habe begriffen, es ist für mich, es ist an meiner Stelle, dass Jesus Christus gekreuzigt worden ist! Es ist die Bestrafung meiner Fehler gegenüber den Geboten Gottes, die er freiwillig auf sich genommen hat!» und «Er hat das gemacht, weil er mich liebt!»
So hat meine Hinwendung zu Gott stattgefunden, allein in meinem Zimmer. Ich habe mich nachher auf die Suche nach Christen gemacht, um mich taufen zu lassen, und so die neue persönliche Beziehung zu Gott zu besiegeln, welche er mir durch das Blut Christi angeboten hat. 
Kurze Zeit später habe ich meinen Beruf verlassen, um Theologie zu studieren, denn ich wollte Pfarrer werden. Das liess sich aber nicht realisieren, da meine Berufung meinem geistlichen Berater zu verfrüht erschien. Somit musste ich mich nach einem Jahr Studium entscheiden, meinen Beruf wiederaufzunehmen, allerdings im Bahnhof von Lausanne, welcher sich näher bei meiner Verlobten und meiner Familie befand.

Verrückt, wer darauf verzichtet!

Ich könnte viele Seiten füllen, um die ganze Güte Gottes zu beschreiben, die Wunder und Heilung, die er mir seit jenem Tag beschert hat. Ja, er hat Jesus Christus geschickt, um die Menschen zu segnen, gemäss den Worten des Apostel Paulus im Brief an die Epheser (1,3 ff). Ich kann heute bezeugen, dass dies wahr ist, dass Jesus die Wahrheit ist. Es gibt ein Leben vor der Begegnung und ein Leben nach der Begegnung mit Jesus Christus. Der Glaube an Ihn allein kann uns aus der Entfremdung von Gott retten und erlaubt die Erhörung unserer geheimsten Gebete. Er schenkt uns unsere Menschenwürde, «geschaffen nach dem Bild Gottes» zurück, weil der Heilige Geist den menschlichen Geist erneuert. Er macht diejenigen stark, die anfangen zu glauben und aufhören, ihm zu widerstehen.
Der Glaube nämlich ist das Einzige, das Gott von den Menschen verlangt. Er verlangt weder Geld noch Opfer, sondern einfach den Glauben an sein Evangelium. Denn es ist Jesus, in dem alles vereinigt ist, was notwendig ist für ein Leben hier im Überfluss und für das kommende ewige Leben. Verrückt für den Menschen, der darauf verzichtet!
Aber den bekennenden Christen ist die Verantwortung übergeben, ihre Glaubenserfahrung gegenüber unseren Familien, Freunden und Kollegen zu bezeugen. Deshalb habe ich mit Freude den Vorschlag von «RailHope» angenommen, eine Gruppe zur Fürbitte und pastoralen Unterstützung in Lausanne-Triage zu gründen, denn ich wünsche mir ebenfalls den vollen Segen von Gott dem Allmächtigen für unser Unternehmen SBB.
Alain Petitmermet

Übersetzung: Karin Berger

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